Donnerstag, 26. Januar 2012

(An)kommen und Gehen

Angekommen ist letzte Woche ein ganz wunderbares Päckchen von meiner Schwester Karo aus der Schweiz. Eigentlich war es ja ein Weihnachtspäckchen-aber an Weihnachten war ich ja sowieso nicht da. Umso mehr habe ich mich jetzt über die verspäteten Weihnachtsgrüße gefreut! Ich hatte auch ganz großes Glück: Ich musste keinen Shilling Steuern zahlen! Somit war es tatsächlich ein richtiges Geschenk :-)  Der Weihnachtsmann hat leider auf der Reise ein Poly-Trauma erlitten, aber wie hat Karo gesagt? "Du sollst den ja auch aufessen und nicht hinstellen!". Hinstellen könnte ich ihn sowieso gerade nicht, denn bei täglichen 30° würde er wohl dahinschmelzen...also habe ich den Rat meiner Schwester befolgt. Lecker wars.


Gegangen ist heute nach langem hin und her Tabea - meine Projektpartnerin. 
Sie war seit November krank und ihr Körper hat sich nicht mehr erholt. Gestern hat sie die letzten Sachen aus Misyani abgeholt und heute fliegt sie zurück nach hause. 
Jetzt ist es also sicher, dass ich erstmal alleine in Misyani bin, aber vielleicht findet sich irgendwann noch jemand, der hier eingesetzt wird. 
Eins steht allerdings fest: Das freigewordene Zimmer in das ich gestern Abend gleich umgezogen bin, gebe ich nicht mehr her! Ich habe jetzt ein richtiges Fenster und bekomme somit frische Luft von draußen. Seitdem schlafe ich nachts sogar mit einer Decke, denn es kühlt tatsächlich ab! In meinem vorherigen Zimmer hat die Luft die ganze Nacht gestanden und Lüften ging nur, während ich aufgepasst habe, dass keines der Hühner reingelaufen kommt und sein Geschäft verrichtet.  


Arbeit gibt es jetzt auch ausreichend. Morgens die drei Jungs zu waschen und anzuziehen ist ziemlich anstrengend. Vor allem, wenn sie morgens um 7.00 schon ohne Pause reden, singen und andere Geräusche machen und alle auf einmal dran sein wollen. Wenn sie erstmal in der Schule sind, komme ich aber recht gut zur Ruhe. 


Nachmittags habe ich jetzt angefangen mit den Kleinen die Zahlen zu üben, denn ich musste leider feststellen, dass sie keine einzige Zahl erkennen! Bis 10 zählen können sie alle mehr oder weniger. Aber Dinge zählen und die Nummern erkennen kann keiner. Vom Schreiben ganz zu schweigen. 
Der Grund dafür ist leider offensichtlich: In ihrer Klasse bleiben die drei meistens außen vor. Die Lehrerin ist mit ihrer vollen Klasse und den zusätzlich vier geistig eingeschränkten Kindern (wir haben auch noch ein neues Mädchen bekommen, die sich selbst wäscht und anzieht, jedoch trotzdem nicht sprechen oder lesen kann) überfordert. Darum sitzen sie oft abseits und beschäftigen sich selbst. 
Einer soll nächstes Jahr in die 1. Klasse gehen. Das bedeutet für mich viel Arbeit mit ihm! Bisher weigert er sich noch einen Stift in die Hand zu nehmen. Mal sehen, was sich mit ihm erreichen lässt. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen