Dienstag, 1. November 2011

Es fliegt, krabbelt, kriecht...und stinkt

Seit es regnet beglücken uns immer mehr Tiere in unserem Heim. 
Am Abend gibt es handgroße Motten, endlos viele fliegende Käfer, die nach einigen Stunden die Flügel verlieren und dann sterben, eine Art Käfer die sich so benimmt wie Maikäfer und auch sehr ähnlich aussieht und vereinzelt auch andere größere und kleinere Käfer. Wenn man am Morgen das Zimmer kehrt, hat man einen ganzen Käferfriedhof vor dem Besen liegen. In diesen Tagen, braucht man das Moskitonetz also nicht vorwiegend für Moskitos, sondern um sicherzugehen, dass die dicken Käfer einen nachts nicht anknabbern! (Spaß)

Kriechend oder krabbelnd bewegen sich unsere Lieblingshaustiere fort: Die Ratten. Schon länger haben wir den Eindruck, dass es immer mehr werden...eines Tages gab es einen Beweis dafür:
Tabea war für 5 Tage an der Küste und kam zurück. Am Abend wollte sie ins Bett gehen und schlug ihre Bettdecke zurück. Da gab es einen lauten Schrei und kurz darauf wusste ich auch warum! In ihrem Bett, unter der Decke hatte eine Rattenmutter beschlossen ihre Babies zur Welt zu bringen. Nackt und rosa lagen sie dort in alldem, was bei einer Geburt noch so anfällt... 
Während unsere Jungs die Jungratten ihres Lebens beraubten und Tabea und Mum das Bett wieder benutzbar machten, gab es in meinem Zimmer eine weitere Entdeckung. Ich hatte mich gerade hingelegt, da kam so eine freche Ratte an und begann unter meinem Bett an irgendetwas zu knabbern. Schläge auf den Bettrahmen konnten sie nicht irritieren. Also verließ ich mein Zimmer um irgendetwas zu holen womit ich ihr den garaus machen konnte (eigentlich bin ich auch bei Ratten nicht mordlustig-aber irgendwann ist das Maß in dem ich meinen Wohnraum mit ihnen teilen möchte voll!). Als ich mein Zimmer wieder betrat sah ich etwas, das ich so kurios fand, dass ich gleich ein Foto machen musste: 


Dieses Tier war für mein Verständnis riesig und viel zu haarig! Da nebenan noch Ratten-Trouble war, beschloss ich todesmutig das Wesen selbst aus meinem Zimmer zu verjagen und ins Bett zu gehen. Am nächsten Tag zeigte ich Mum das Foto. Ihre Reaktion: "Did you ill it?!" ich sagte "no" und sie  "It is dangerous! It can bite you. You should have killed it! Next time you see one, call Kilonzo to kill it!". 
Zum Glück habe ich seitdem keine mehr gesehen. 

In den folgenden Tagen sind auch in meinem Zimmer Rattenbabies aufgetaucht. Sie hatten ein Nest unter dem Dach, aus dem sie herausgefallen kamen. Auf und neben meinen Kleiderschrank. Nicht sehr schön.


Dieses Wesen fand ich einen schönen Sonntags morgens auf meinem Schrank.
Wir haben dann mehrere Versuche gestartet die Ratten mit einem Gift aus der Apotheke zu beseitigen. Einige haben das auch nicht überlebt. Aber manche sind dagegen scheinbar resistent.
So gingen wir etwas radikaler vor, streuten ein Gift, das auch Menschen töten kann (für umgerechnet 10 Cent im Supermarkt an der Bedienungstheke erhältlich) und das wir am kommenden Morgen, bevor die Kinder aufgestanden waren in der Toilette entsorgt haben. Das tötete dann wirklich alle. Jetzt gab es nur noch ein Problem: Der Gestank der toten Ratten! 
Es hat ein paar Tage gedauert, bis wir alle gefunden haben. Die Vermutung, dass zwischen Tabeas und meinem Zimmer (die Wand ist innen hohl) auch tote Ratten liegen, brachte uns dazu meine Hälfte der Wand zu entfernen. Dahinter befand sich ein überdimensionales Rattennest. Der Hohlraum war komplett mit Holzspänen, Stroh, abgefressenen Maiskolben, Plastiktüten, anderen Essensresten und Rattenkot ausgestopft. Leichen haben wir nicht gefunden, aber der Gestank war trotzdem kaum erträglich. 

Zum Glück hatte ich an diesem Tag ein Desinfektionsmittel für die Badezimmerreinigung gekauft! Damit habe ich dann das Holzgerüst, dass die beiden Sperrholz-Wand-Hälften trägt begossen und auch den Boden geschrubbt, denn da ist das ganze Rattennest bei der Reinigung gelandet. Um den Geruch zu überdecken habe ich einige Nächte Räucherkerzen verbrannt und tagsüber die Tür offen gelassen (sehr zur Freude der Hühner offenbar...die saßen dann nämlich immer mal wieder unter, oder neben meinem Bett).
So richtig verflogen ist er jedoch erstmal nicht. Im nächsten Schulquartal dann vielleicht-wenn die Ratten in den Ferien nicht zurückkommen.

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