Donnerstag, 1. März 2012

Rettung nahet!

Über Quellen, die hier nicht genannt werden wurde mir bekannt, dass ich ab Mai Verstärkung in Misyani bekomme. Ein Weltwärtsfreiwilliger für 2012/13 reist schon im Mai aus und kommt dann zu mir nach Misyani. Ich freue mich schon riesig und konnte das Geheimnis nicht für mich behalten, denn es ist das erste mal seit 3 Jahren, dass die Jungs Unterstützung von einem männlichen Freiwilligen bekommen. Dieses Wochenende ist der besagte junge Mann auf seinem ersten von zwei Vorbereitungsseminaren und ich hoffe, dass er genau wie ich danach noch mehr Lust auf Kenia hat und nicht wieder abspringt. 

Bis Mai ist es aber noch lange hin, könnte man denken. Aber: Ist es garnicht! Denn ab dem 5.4. ist das Projekt schon wieder wegen den Schulferien geschlossen und bis dahin stehen noch ein paar Termine an, zu denen ich das Small Home verlassen werde, so wie das 2. Zwischenseminar mit CIVS das in West-Kenia stattfinden wird und eine Abschiedsfeier für einen Freiwilligen aus unserer Gruppe, der letztes Jahr schon im Mai ausgereist ist. 
Außerdem kommt am 12.3. Hannah zu Besuch. Die Freiwillige, die ursprünglich mit mir nach Misyani wollte, sich dann aber nach dem 1. Vorbereitungsseminar gegen das Jahr in Kenia entschieden hat. Nun möchte sie sich anschauen kommen, was sie verpasst :-) und das Land kennenlernen. 

Die allergrößte Neuigkeit kommt aber erst jetzt: Leonie, eine Freiwillige die für 3 Monate in Kenia ist, musste sich ein neues Projekt suchen. Sie ist nur noch einen Monat in Kenia, also genau so lange, bis das Small Home für die Schulferien schließt. Und nun ratet mal welches Projekt sie sich ausgesucht hat! Sie kommt zu mir nach Misyani. 
Sie hat eine Nacht zur Probe hier übernachtet und nun darf ich ihr Platz im Kleiderschrank machen. Ab Sonntag wird sie mich für die letzten Wochen dieses Schul-Terms unterstützen. Wir haben uns am Wochenende in Nairobi kennengelernt und gleich gute Gespräche geführt. Auch an dem Abend, an dem sie in Misyani war haben wir noch lange geredet, obwohl wir beide total müde waren. 
Sie hat mich gefragt ob es mir recht wäre, wenn wir das Zimmer teilen und da ich weiß wie unschön es ist in dem anderen der beiden Zimmer im Small Home zu wohnen, war ich natürlich einverstanden. Ich freue mich sehr auf die Zeit mit Leonie, wenn es auch nicht mehr viel Zeit ist. 

Manche fragen sich vielleicht, was aus dem Therapie-Raum geworden ist. Ich muss ehrlich sagen: Nichts. Noch immer nutze ich die Nachmittage für private Dinge, wenn ich nicht nach Tala auf den Markt gehe um Gemüse für das Abendessen einzukaufen. 
Therapie mit den Kindern baue ich inzwischen aber immer mehr in den Alltag ein. 
Da ich morgens jetzt mehr Zeit habe um sie zu waschen und anzuziehen, kann ich sie Teile dieser Arbeiten selbst machen lassen. William zieht sich zum Beispiel mitlerweile alleine aus und Felix hilft so gut er kann. Getragen werden die beiden eigentlich nur noch zur Schule, weil sich der Weg dorthin wirklich nicht zum Krabbeln eignet. Ins Bett gehen und wieder herauskommen müssen sie jetzt selbst. Das klappt ganz gut.  
Felix soll jetzt lernen, alleine in seinen Rollstuhl zu klettern. Immer öfter bekommt er jetzt zu hören: Unajua! (Du kannst das!)  Und dann macht er das, wofür er lautstark Hilfe angefordert hat, alleine, oder mit wenig Hilfe. 
Beim Pampers wechseln und Anziehen trainieren wir zwischendurch die Balance und ich versuche seine Spastiken etwas zu mildern, bzw. zu vermeiden, dass seine Gelenke steif werden. Freiwillig benutzt er die nämlich nicht alle. 
So bekommen die Kinder kaum mit, dass ich so etwas wie "Therapie" mit ihnen mache und es ändert sich Stück für Stück trotzdem was. Eine Therapie, wie man es in Deutschland für diese Kinder kennt, hätte hier ohnehin wenig Erfolg, da sie immer wieder durch lange Ferien unterbrochen und nach meiner Abreise nicht fortgesetzt würde. 
Den leeren Raum möchte ich trotzdem nutzen. Zum Einen werde ich ihn selbst nutzen um mich etwas fit zu halten. Sozusagen als privaten Fitnessraum (und das in Kenia!). 
Dann wollte ich die Schulleiterin fragen was sie davon hält, dass man die größeren Schüler ab und zu etwas für ihre Fitness tun lässt (ich fürchte jedoch, dass sie davon nicht viel hält, weil auch im Stundenplan garkeine Zeit dafür ist).Und dann kam mir noch die Idee, in den großen Pausen Jonglier-Kurse zu geben. Dazu habe ich schon jede Menge Luftballons gekauft, die dann mit Reis gefüllt werden und als Jonglierbälle dienen. Diese im Raum stattfinden zu lassen mindert das Risiko, dass die Bälle zum Abwerfen anderer Kinder oder zum Weitwurftraining missbraucht werden und verschwinden. 

Inzwischen reicht der Inhalt schon für mindestens zwei Einträge und bestimmt würden sich die Blogleser mehr über ein paar neue Bilder freuen...die werde ich nachreichen. Versprochen! Ich hoffe ihr lest trotzdem alle fleißig weiter. 

Übrigens würde ich mich ab und zu auch über eine Rückmeldung unter den Blogs oder per Email freuen, damit ich weiß für wen ich überhaupt alles schreibe. Immer wieder einmal erfahre ich von meiner Mama , dass dieser oder jener erzählt,dass er mitließt-trotzdem freue ich mich auch über persöliche Rückmeldungen! 

Ich wünsche allen einen schönen März und dass die Sonne langsam auch wieder zu euch zurückkehrt. Viele Grüße aus Misyani! 

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