Montag, 26. März 2012

Was lange waehrt...

...wird hoffentlich irgendwann wirklich gut. Aber ich fange mal die Geschichte von vorne an:

Als Tabea mit ihrer Mutter in Misyani zu Besuch war, entstand bei Tabeas Eltern die Idee, fuer die Reperatur der Toiletten zu spenden. Es wusste niemand, um welche Betraege es sich handeln wuerde und was genau gemacht werden muss. Die Toiletten Im Jungen-Badezimmer jedenfalls waren bisher unbenutzbar, da beim Spuelen das ganze Wasser irgendwo herauslief, aber nichts im Abwasserrohr landete. Seit dem aktuellen Schulquartal war es leider so, dass man den Tank auf dem Dach, der das Haus mit Wasser versorgt, garnicht mehr befuellen konnte. Denn wenn Wasser in diesen Tank gepumpt wurde, lief es durch die Toiletten in beiden Baedern heraus bis der Tank leer war. Somit hatten wir ein paar Tage lang ueberflutete Baeder bis wir den Zufluss zu eben diesem Tank geschlossen haben und von da an Wasser zum Duschen, Klo spuelen, Waschen und Zaehneputzen von draussen in Eimern reintrugen.

In der Kueche gab es seit meiner Ankunft keinen funktionierenden Abfluss am Spuelbecken. Zum einen fehlte eine Dichtung am Abflussrohr, zum anderen wurde das Spuelbecken durch das Abflussrohr gleichzeitig gehalten (!!), was nicht funktioniert wenn sich Kinder, die Gleichgewichtsprobleme haben, oder aus anderen Gruenden nicht selbststaendig stehen koennen, sich darauf abstuetzen beim Abwaschen. Somit lief das gesamte Wasser in eine grosse Schuessel, die unter dem Becken stand und musste staendig geleert werden.
Mein Vorschlag war, das Becken von unten zu stuetzen und Mrs Kioko (die Schulleiterin) hatte auch gleich die Idee, dass man dazu Saeulen aus Beton giessen koennte.

Tabeas Eltern erklaerten sich nun also bereit, die Reperaturen zu bezahlen und eine Ueberweisung zu machen, sobald feststuende wie viel Geld gebraucht wuerde. Und da fing eine wahre Odysse an.
Im letzten Eintrag hatte ich schon geschrieben, dass Mrs Kioko uns Osama schickte um festzustellen, was alles gebraucht wuerde. Er schrieb eine Liste und gab sie Mrs Kioko. Nachdem klar war, dass Osama die Reperaturen nicht machen wuerde, weil er einen unverschaemt hohen Arbeitslohn verlangte, kam alles ins Stocken. Einer der Lehrer sollte herausfinden, was die benoetigten Teil kosten wuerden. Leider konnte der Fachhaendler mit den niedergeschriebenen Dingen nichts anfangen.
Als ich nach ca. einer Woche nachfragte, wie viel Geld wir denn nun benoetigen hiess es: Osama muss nochmal kommen und alles genauer aufschreiben. Er kam natuerlich nicht, denn er hatte ja nichts davon eine neue Liste zu schreiben, wenn er dann den Job nicht bekommt. Nach einer weiteren Woche fragte ich nach, ob nicht derjenige, der die Reperaturen dann letztendlich vornehmen wuerde kommen kann, um selbst zu schauen was er braucht. Die Antwort lautete:" Nein. Wir muessen zuerst gucken was wir brauchen und das kaufen. Und dann kuemmern wir uns um jemanden, der das macht."
Wiedereinmal musste ich feststellen dass die Frage "Kwa nini" (=warum) ebenso einfach wie nutzlos ist in diesem Land.
Eine weitere Woche verging bis ich einen anderen Lehrer um Hilfe bat. Er sagte mir, dass er auch nachschauen koenne, was wir brauchen und was die Sachen kosten. Warum nicht gleich so? Aber da ist wieder diese W-Frage...die ich mir dringend ganz abgewoehnen muss.
Jedenfalls hatten wir nur eine Woche spaeter eine Liste mit Preisen. Nur der Beton fuer die Stuetzen in der Kueche fehlte. Davon wusste aber Mrs Kioko den Preis und somit war es leicht alles zusammenzurechnen. Um einen Fundi (so heissen hier alle die irgendwas reparieren koennen) hatte sie sich auch gekuemmert und so waren wir nach ueber 5 Wochen endlich an dem Punkt angelangt, dass nur noch das Geld fehlte.
Nachdem ich es von der Bank abgeholt und abgegeben hatte, kamen eine Woche spaeter, als ich zum Zwischenseminar in Nairobi war (es fand leider doch nicht in Westkenia statt) tatsaechlich die Fundis vorbei. Das in der Kueche war naemlich ein anderer als der im Bad.
Und der von der Kueche war auch leider nicht in den Berechnungen inbegriffen, weshalb ich dann nochmal 20 Euro draufzahlen sollte. Wir haben uns nun darauf geeinigt, dass ich die Haelfte vorschiesse und das ganze dann ueber andere Quellen regeln. Ich hoffe das klappt...

Der Abfluss in der Kueche funktioniert nun wirklich einwandfrei und auch die Stuetzen sind super! In den Baedern wurden auch gleich Stuetzen angebracht, was garnicht vorgesehen war, aber nicht schadet. Auch wurde im Maedchenbad auf einer Toilette ein Sitz angebracht, was nicht Teil des Plans war. Dicht sind die Klos nun leider immernoch nicht, weshalb sie auch noch nicht benutzt werden koennen. Aber noch hat der Term ja 3 Wochen und ich hoffe sehr, dass bis dahin alles funktioniert.

Aehnlich langwierig ist die Geschichte um unser Sukuma Wikii .
Die alten Pflanzen mussten ausgemacht werden, weil sie von Schaedlingen zerfressen waren. Da unser Groundman ende 2011 schwer krank geworden ist, hat niemand die Pfalnzen gespritzt und somit hatten die Viehcher freien Lauf. Bis zum Dezember hatten wir fast jeden Abend Sukuma Wikii zum Abendessen und seit Januar gab es nun garkein Gemuese mehr. 1-2mal pro Woche konnte ich in Tala Kohl kaufen - an den anderen Abenden gab es rote Bohnen, Ndengus (kleine gruene Linsen), oder ein Paar Tomaten (so 3-4 Stueck fuer 28 Leute)  mit Reis oder Ugali. Die Kohl-Tage waren echter Luxus!
Irgendwann war dann angeblich kein Geld mehr da um Kohl zu kaufen und ich habe das dann selbst gekauft, denn ganz ohne Gemuese kam ich nicht zurecht. Fuer mich etwas anderes zu kochen fand ich nicht schoen und darum habe ich das nur wenige male gemacht und dann Mum die Halefte abgegeben.

Jedenfalls fand ich, dass es so nicht weitergehen kann und besprach mit Mum, dass wir neue Pflanzen kaufen und pflanzen. Die haetten umgerechnet 2-3 Euro gekostet und das waere es mir wert gewesen.
2 Tage spaeter kam,als ich in der Buecherei war, ein Junge aus dem Dorf und brachte die Pflanzen, die aber irgendwo verschwanden und nicht in unserem Beet landeten. Als ich am Wochenende meinen Freund Andrew fuer eine Wanderung traf sagte er mir, dass ER die Setzlinge persoenlich ins Small Home gebracht hatte. Am darauffolgenden Montag fragte ich also die Lehrer, wo denn die Setzlinge abgeblieben seien und es wollte keiner etwas davon gesehen haben.
Mein Vorschlag noch einmal Setzlinge von Andrew bringen zu lassen wurde abgelehnt. Stattdessen sollten wir nach Tala fahren um sie dort zu kaufen. Einen Tag spaeter entschied man, dass die Setzlinge aus Tala nicht zu unserer Erde passen und wir welche aus der Region brauchen. Am Freitag sollte jemand vorbeikommen und die Pflaenzchen bringen. Freitag und Samstag wollten wir sie pflanzen. Leider kam niemand.
In der darauffolgenden Woche versprach Mrs Kioko den Pflanzenbesitzer noch einmal anzurufen. Er wuerde dann morgen oder uebermorgen kommen. Er kam leider nicht.
Ich war dann soweit einfach Andrew zu fragen, ob er vorbeikommen und mit mir zusammen das Beet bestuecken kann, was er sicher gerne gemacht haette. Bevor ich ihn erreichen konnte kam aber einer der Lehrer vorbei und teilte mir mit, dass nun die Pflanzen, die bei uns ins "Nursery-Bed" gesaet wurden gross genug seien, um gepflanzt zu werden...kein Wunder. Der ganze Prozess zog sich ja nun auch schon ueber einen Monat lang hin. Diese Aussage wurde vor 3 Wochen getroffen. Das Beet ist immernoch leer. Bleibt nur zu hoffen, dass in den verbleibenden 3 Wochen bis zu den Ferien noch etwas passiert und wir dann im neuen Schulquartal ab Mai endlich wieder unser eigenes Gemuese haben...

(Fotos folgen hoffentlich bald)

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