Freitag, 11. Mai 2012

Jonas ist da

Am 1.5. war es soweit: Jonas kam an. 
Ich nutzte die Urlaubszeit um meiner "Lieblingsbeschäftigung" nachzugehen: Ich war krank und lag fast den ganzen Tag im Hostel. Das war auch mal schön, denn so konnte ich ganze Bücher durchlesen. Außerdem lagen dort deutsche Zeitschriften! Es war ein wahres Vergnügen eine deutsche Neon zu lesen...obwohl es die Ausgabe von vor Weihnachten 2011 war. 
Am 8.5. fuhren wir dann endlich wieder nach Misyani. Also ich wieder und Jonas zum ersten Mal. 
Es ist immer wieder erstaunlich zu spüren, an was ich mich schon alles gewöhnt habe. Wenn jemand neu nach Kenia kommt, fällt einem das immer auf; an den Fragen die einem gestellt werden, am Verhalten und daran, worüber sich "die Neuen" wundern. 
Mir ist auch vieles eingefallen, was Tabea und ich am Anfang nicht wussten und wofür manchmal Wochen gebraucht haben um es zu verstehen. Zum Beispiel, wer dafür zuständig ist neue Thermoskannen zu kaufen und warum Mum dachte, dass wir dafür Geld hatten. 
Es wurde uns einfach nichts erklärt und es gab 1000 und 1 Missverständnis. Das bleibt Jonas erspart. Und ich bin froh, dass es in diesem Jahr eine Art Übergabe von einem Freiwilligen zum nächsten gibt. Im September kommt wieder jemand neues und so kann das vielleicht fortgesetzt werden. Ich merke, dass ihm viel mehr Kraft bleibt um sich mit den Kindern zu beschäfige und seine vielfältigen Ideen umzusetzen, als uns am Anfang. Wir waren von vielem so vor den Kopf gestoßen, dass uns Misyani oft unsympatisch war und man garnicht so viel Lust hatte sich einzusetzen. 
 Sicherlich hat es auch Nachteile in ein Projekt zu kommen in dem schon jemand recht lange ist. Es kann passieren, dass man eigene Ideen fallen lässt und sich einfach in den alltäglichen Ablauf hineinziehen lässt. 
Aber ich muss sagen: Das ist bei Jonas nicht passiert. Er hat seinen eigenen Kopf und der ist voll von Ideen! Man merkt, dass er Erfahrung mit Kindern hat und dass er gerade aus einem Arbeitsalltag mit 40-Stunden-Woche kommt. Die Zusammenarbeit ist eine ganz andere, als mit den beiden anderen Partnern die ich hatte. Es macht richtig Spaß, wir ergänzen uns gegenseitig und geben uns einander die Freiräume, die jeder braucht. Ich habe in diesem Monat angefangen, meinen Freiwilligendienst zu genießen! 

Unsere Sukums Wikis wachsen und gedeihen und ich bin nun sicher, dass ich in den letzten Wochen, die ich hier bin, noch selbstgepflanztes Gemüse essen werde. Jonas ist jetzt für das Wässern zuständig und hat auch bereits Dünger und Parasitenschutz besorgt. Er kümmert sich um Pflanzen und Kinder wie eine Mutter um ihr Baby :-) 

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