Sonntag, 25. September 2011

Waschanleitung

Manche haben mich gefragt, wie wir denn unsere Wäsche waschen werden. Manche fanden die Vorstellung ein ganzes Jahr keine Waschmaschine benutzen zu können schrecklich und fast jeder denkt, dass man die Sachen mit der Hand garnicht richtig sauber bekommt. Ich bin inzwischen vom Gegenteil überzeugt! Denn Handwäsche sieht hier nicht so aus, wie die Handwäsche, die man im Urlaub mit Tubenwaschmittel im Waschbecken durchführt. 

Damit man sich ungefähr vorstellen kann, wie das Waschen hier läuft, habe ich den letzten Waschgang mit Fotos dokumentiert: 
Zuerst gibt man die Wäsche in einen Eimer oder eine große Schüssel, fügt Wasser und Waschmittel hinzu und lässt das ganze eine Weile stehen. Die weiße Seife die da liegt, kommt im zweiten Schritt zum Einsatz...

Man reibt besonders schmutzige Stellen, wie den Kragen oder die Stellen unter den Armen mit der Seife ein und reibt den eingeseiften Stoffe gegeneinander. Dabei wird das Kleidungsstück immer wieder ins das Wasser eingetaucht (dieser Schritt ist am langwierigsten und auch am anstrengendsten...außerdem leiden unsere zarten Hände ganz schön unter dem schrubben im Seifenwasser...aber was nicht tötet härtet ja bekanntlich ab). Wenn aller Schmutz entfernt ist, geht es zum dritten Schritt über...


Die geschrubbte Kleidung wird in ein zweites Gefäß gelegt, das mit klarem Wasser gefüllt ist. Man spült sie aus so gut es geht und weiter gehts mit Schritt 4!

In einem dritten Gefäß, ebenfalls mit klarem Wasser gefüllt, werden die letzten Reste der Seife abgespült. Sobald das Wasser nicht mehr ganz klar ist...
...wird das ganz klare Wasser zu dem Wasser für den dritten Schritt hinzugefügt (bzw. nimmt man nun den weißen Eimer für den dritten Schritt und füllt die grüne Schüssel mit neuem Wasser, dass dann für den letzten Schritt verwendet wird. Hauptsache, es ist immer ein Gefäß mit ganz klarem Wasser da)

Das sauber ausgespülte Kleidungssück wird ausgewrungen...



Und wird strahlend sauber, wie es jetzt ist auf die Leine gehängt.
Das ganze dauert natürlich eine ganze Weile. Da wir auch die Wäsche von den Kindern waschen müssen, die das nicht selbst können, versucht man möglichst wenig Wäsche anzusammeln und so wäscht man fast täglich. 
Anfangs hatte ich Bedenken die Sachen neben der Küche aufzuhängen, weil der Rauch vom Feuer die ganze Zeit durch die Wäsche zieht...aber erstaunlicherweise riechen die getrockneten Sachen nur nach Waschmittel und frischer Luft! Ebenso erstaunlich finde ich, dass die rote Erde sogar aus weißen Kleidungsstücken wunderbar rauszuwaschen geht, wenn man nur genug Seife und Gedulg einsetzt. 

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