Donnerstag, 13. Oktober 2011

Safari die Erste

Eigentlich wollte ich mich garnicht so schnell dahin begeben, wo es Touristen hinzieht. Aber wenn jemand sagt: "Ich fahre nächste Woche mit meiner Freundin nach Meru und es sind noch zwei Plätze im Auto frei. Will jemand mitfahren?", dann sage ich natürlich nicht Nein. 

Also ging es am Montag (10.10.2011) los. Nach dem Mittagessen in Buruburu starteten wir im gemieteten Geländewagen in Richtung Meru. Kurz vor Ankunft wurde der Reiseführer auf Übernachtungsvorschläge überprüft und das offenbar reizvollste Hotel angesteuert: Das Pig & Whistle (meine Vermutung für den Ursprung des Hotel-Namen war natürlich das Sprichwort: I think my pig whistles = Ich glaub mein Schwein pfeift.)
Die Zimmer waren durchaus bezahlbar, sauber UND es gab (mehr oder weniger zuverlässig) warmes Wasser!  Die beiden Häuser waren schnell bezogen und der Einkauf für den Tag im Nationalpark wurde im "Nakumatt" erledigt. Dieser riesengroße Supermarkt lässt einen vergessen, dass man in Kenia ist. Dort gibt es wirklich alles! Sogar Käse.

Nach einer wirklich ruhigen Nacht, ging es am nächsten Morgen um 6.00 Uhr los.
Schon auf dem Weg zum Nationalpark gab es viele Momente zum Staunen und Fotos machen. Die Landschaft ist einfach ein Traum und es ist so gut zu sehen, dass es hier Berge gibt! Auch wenn Moritz meinte, es seien nur Hügel (einem Österreicher sei das verziehen).
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 Am Gate angekommen, gab es eine kleine Diskussion über die Preise. Da Moritz den Bezahlvorgang auf Kiswahili einleitete, konnte er kurzfristig den Preis für Residents rausschlagen. Allerdings nur für sich. Und auch nur unter Protest einer Dame, die im Kassenhäuschen saß und die sich letztendlich sogar durchsetzte. Nachdem mehrere Telefonate getätigt waren und wir inzwischen fast eine Stunde vor dem Tor standen, stand dann der Beschluss fest, dass wir alle den Touristenpreis zahlen müssen. 
Kein Grund, die Safari weniger zu genießen! 

 Die Tiere waren gnädiger zu uns, als die Leute am Parkeingang und haben sich allesamt von ihrer besten Seite gezeigt. Bis auf Löwen und Leoparden hat sich kein Tier vor uns versteckt gehalten! 




Das war leider der einzige Löwe, den wir entdecken konnten...dafür war der außerordentlich nützlich! Er konnte den Wagen geschickt durch den Park inklusive durch sämtlich Flüsse lenken und hat einen wahnsinnig guten Riecher, was die Verstecke von Tieren anging, die sich nicht auf oder neben der Straße aufhalten. Ohne Moritz hätten wir die Nashörner und die Hippos wahrscheinlich nicht entdeckt,





















Nicht ganz so schön war, dass wir plötzlich ein lautes Pfeifen warnehmen mussten, dass offenbar von einem unserer Reifen kam. Also mussten wir die Regel Nr.1 im Nationalpar (Never leave your car) brechen und den Wagenheber ansetzen. Dummerweise gab es kein Ersatz- sondern nur ein Reserverad. Nathalia meinte: "Das ist wie beim Super Mario spielen. Jetzt haben wir nur noch ein Leben! " Wie passend... 


Als es immer dunkler wurde und wir uns auf den Weg zum Ausgang machten, mussten wir feststellen, dass die Scheinwerfer auch mal wieder eingestellt werden sollten. Die Wasserbüffel, die offenbar nachs am liebsten auf den Wegen liegen, haben wir immer erst gesehen, als wir sie schon beinahe mit der Stoßstange küssten! Nicht gerade ein gutes Gefühl, denn die Tiere sehen nicht so friedlich aus. Die will man nicht ärgern. Schon garnicht, wenn man spät dran ist und Strafe zahlen muss, wenn man den Park nicht pünktlich verlässt.
Am Ende kamen wir auch 20 Minuten zu spät am Gate an. Der Grund dafür war, dass es keine aktuellen Karten gab...und das ließ auch der Mitarbeiter am Ausgang gelten. 
 So konnten wir unsere Reise forsetzen ohne Strafe zu zahlen.

Wieder in Meru angekommen, suchten wir eine Werkstatt auf um den Reifen flicken zu lassen. Der einzige Weg der den Menschen einfiel diesen "tubeless wheel" zu flicken war, einen Schlauch einzubauen. Unglaublich...aber das geht! 
Unsere Batterie gab dann auch noch den Geist auf (wie gut, dass der Vermieter versichert hatte, die sei gerade ausgwechselt worden) und wir waren sehr dankbar, dass der Mann der im Auto nebenan saß zufällig Automechaniker war, uns bis zum nächsten Tag seine Batterie auslieh und am nächsten Morgen vor dem Hotel stand um uns unsere geladene Batterie zurückzubringen und seine wieder abzuholen. 
Inzwischen war es so spät, dass es nirgens mehr Essen von der Karte gab. So kam ich zum ersten mal in den Genuss von "Nyama Choma". Gegrilltes Ziegenfleisch, dass es offenbar in jeder Kneipe gibt und das besonders gerne bestellt wird, wenn man viel trinkt. 


Mittwoch morgen ging es dann (ohne Nathalia, denn sie nahm von Meru aus ein Matatu zurück nach Nairobi), weiter in Richtung Embu mit einem kleinen Abstecher in den Regenwald. Mindestens genauso beeindruckend waren aber die Teefelder die einem von links und rechts der Straße strahlend grün entgegenleuchteten.
In Embu habe auch ich mich dann verabschiedet, um zurück nach Misyani zu fahren...aber das ist eine Geschichte für sich.

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