Sonntag, 9. Oktober 2011

Sturmfrei!

Unsere Mutter ist ausgeflogen und wir sind mit den Kindern alleine. Was man da alles anstellen kann! Spaß beiseite...egal was wir vorhaben, Mum legt uns da keine Steine in den Weg. Es ist eher so, dass wir nicht so oft am Wochenende da sind und daher nicht so viel Zeit mit den Kindern zur Verfügung haben um größere Aktionen zu starten. Unter der Woche sind die meisten bis 16.00 Uhr und die größeren bis 18.00 Uhr in der Schule. Seit dieser Woche muss unser Ältester (7. Klasse) sogar bis 20.00 Uhr die Schulbank drücken!

Dieses Wochenende nutzten wir die Freizeit um Armbänder und Ketten aus Wolle zu machen. Vorher wurde aber der Boden mit Wolle benetzt: Die Kinder bekamen ihre Köpfe rasiert. Manche mögen das, andere weniger. Ruthi fand jedenfalls, dass wir unsere Haare auch abrasieren sollen, damit wir genauso aussehen wie sie. Das fand ich keine so gute Idee. Darum sind meine Haare dran geblieben.
Der Haare-Gärtner bei der Arbeit.

Tuthi mit weniger Haaren und mehr Schmuck

Mbula hat sich zwar über ihre neue Kette gefreut, zu einem Foto-Lächeln ließ sie sich aber nicht hinreißen.

Mumbua dafür umso mehr :-)


Nach ausgiebigem Flechten, drehen, knüpfen und einer Runde Seilspringen, hat sich die ganze Meute vor den Fernseher begeben. Tabea hat die (beinahe originale) DVD von "The Lion King" gekauft...die auf unserem recht alten DVD-Player leider nicht laufen wollte. Der Versuch den Film auf dem Laptop anzuschauen gelang nicht so ganz. 20 Kinder, die Popcorn kauen (das wir zuvor auf dem Feuer selbst gemacht haben) sind einfach lauter, als Laptop-Lautsprecher. 

Wie gut, dass auch in Kenia die Kirche nicht über Armut klagen muss...einer der Priester-Anwärter verhalf uns zu richtiger Kino-Atmosphäre indem er uns die Boxen ausgeliehen hat, die wohl sonst zum Entertainment der Männer dienen, die neben der Kirche wohnen. Von da an hatten die Kinder richtig viel Spaß mit dem Film! Besonders gut kam das Lied "Hakuna Matata"(Keine Sorge) an, was hier tatsächlich ein Spruch ist, den man täglich hört und das ist auch wichtig! Wenn man sich nämlich über alles Sorgen macht, hat man hier keine Chance auf ein ausgeglichenes Leben. 

Während die Kinder vor dem TV saßen, war es allerhöchste Zeit mit dem Kochen anzufangen! Aber wer sollte das machen? Mum war nicht da, die Kinder waren beschäftigt...also musste ich zum ersten mal alleine den Kochlöffel über dem Feuer schwingen. Zu meiner Beruhigung haben die Kinder gesagt, dass das Gemüse gut schmeckt. Ich hätte nur mehr Öl benutzen sollen, das aber leider leer war und von der Notration in Mums Zimmer wusste ich nichts. Also war mein erster Versuch Sukuma Wiki zu kochen von Erfolg gekrönt.
Im Gegensatz zum Ugali. Über die Menge des Wassers, das wir benutzen mussten wurde heiß diskutiert. Am Ende war es viel zu viel Wasser und wir mussten jede Menge Maismehl hineinkippen, damit es annähernd die übliche Konsistenz annahm. Was solls: Beim nächsten mal nehmen wir eben weniger Wasser. Hakuna Matata!

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